Im Landkreis Celle sollen drei Wölfe einen Chihuahua verschleppt und getötet haben. Experten untersuchen nun die DNA-Spuren.
Hornbostel. In Wald bei Hornbostel im Landkreis Celle haben Wölfe am Dienstagabend möglicherweise einen Hund gerissen. Das teilte das Wolfsbüro des Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Donnerstag mit. Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet.
Das NLWKN wurde am Mittwochmorgen darüber informiert, dass es in Hornbostel einen Angriff von sogenannten Caniden – das sind hundeartige Tiere – auf einen Chihuahua-Rüden eines Spaziergängers gegeben habe.
Die Tiere hätten sich nur für den Hund interessiert. Der Hund sei von den Tieren fortgetragen worden. "Bei den Tieren soll es sich nach Auskunft des Hundebesitzers um Wölfe handeln", so ein NLWKN-Sprecher. Der Vorfall werde ernst genommen und genau untersucht. In der Bild-Zeitung berichtet der Chihuahua-Besitzer, dass drei Wölfe lautlos auf ihn zugestürmt seien. Er habe versucht, die Wildtiere zu vertreiben. Der kleine Hund habe sich losgerissen. Ein Wolf habe sich den Chihuahua geschnappt und sei mit den anderen Wölfen im Wald verschwunden.
Der Mitteilung des Landesbetriebs zufolge wurde der tote Chihuahua-Rüde inzwischen gefunden. Die Wolfsbeauftrage der Landesjägerschaft Niedersachsen war vor Ort und hat die Spuren dokumentiert und DNA-Proben genommen. Das Wolfsbüro hat die Tierärztliche Hochschule Hannover mit der pathologischen Untersuchung beauftragt.
Die sichergestellten DNA-Proben werden zur Analyse umgehend an das Senckenberg Institut in Frankfurt geschickt. "Die Proben werden zeigen, ob sich der Wolfsverdacht bestätigt", heißt es in einer Stellungnahme des Landesbetriebes.
Ob tatsächlich Wölfe den kleinen Hund gerissen haben, wird die Untersuchung klären. Grundsätzlich könne auch eine Verwechslung mit Wolfshunden nicht ausgeschlossen werden, so der Sprecher. "Die optische Unterscheidung ist teilweise sehr schwierig."
Quelle: Hamburger Abendblatt vom 6.08.2015